Volker Wieker

 
 
 
General Volker Wieker (2015)

Volker Wieker (* 1. März 1954 in Delmenhorst) ist ein deutscher Offizier im Range eines Generals. Seit dem 21. Januar 2010 ist er der 15. Generalinspekteur der Bundeswehr.

 

 

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wieker trat im Juli 1974 beim Panzerartilleriebataillon 315 in Wildeshausen in die Bundeswehr ein. Im Rahmen der Offizierausbildung in der Artillerie und eines Studiums des Vermessungswesens an der Universität der Bundeswehr München durchlief er mehrere Führungspositionen bei der Artillerie, darunter als Zugführer und Batteriechef beim Panzerartilleriebataillon 315 in Wildeshausen.

Stabsoffizier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beförderungen

Vom Oktober 1987 bis zum September 1989 absolvierte er den 30. Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Von 1989 bis 1991 war er Referent in der Personalabteilung vom Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in Bonn. 1991/92 absolvierte Wieker den Generalstabslehrgang der United States Army am Command and General Staff College in Fort LeavenworthKansas. Zurück in Deutschland, wurde er 1992/93 alsStabsoffizier für Operationen und Ausbildung G3 in der Panzerbrigade 21 in Augustdorf eingesetzt.

Ab 1993 befehligte Wieker das Panzerartilleriebataillon 215, das ebenfalls in Augustdorf stationiert war. Er war 1996/97 Referent der Leitung des Verteidigungsministeriums und absolvierte in dieser Verwendung einen Auslandseinsatzin Bosnien und Herzegowina; bei der IFOR wurde er als Stabsoffizier für Ausbildung und Operationen sowie als Chef der Operationsabteilung eingesetzt.

Von 1997 bis 1999 war Wieker Adjutant der Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) und Rudolf Scharping (SPD). Danach übernahm er die Leitung der ministeriellen Arbeitsgruppe „Weiterentwicklung Heer“ im Führungsstab des Heeres.

Im September 1999 übernahm er das Kommando über die Panzergrenadierbrigade 40 in Schwerin. Als letzter Kommandeur führte er sie bis zu ihrer Auflösung zum 30. September 2002. In dieser Verwendung kommandierte er von Mai bis Dezember 2001 das 3. deutsche KFOR-Kontingent. Zugleich war er Kommandeur der Multinationalen Brigade Süd.

General[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den Generalmajoren Werner Widder und Jürgen Ruwe wurde er 2002 Chef des Stabes im Heeresamt. Am 3. März 2004 kam Wieker als Chef des Stabes zum Führungsstab des Heeres. Als neuer Inspekteur des Heeres war Hans-Otto Budde wiederum Wiekers Vorgesetzter. Wieker wurde am 27. September 2007 von Werner Freers abgelöst und als stellvertretender Kommandierender General nach Münster (Westfalen) versetzt. Am 2. Juli 2008 wurde er Kommandierender General des 1. Deutsch-Niederländischen Korps.[1] Am 9. Oktober 2009 übernahm er zudem den Posten des Chefs des Stabes der ISAF in Afghanistan unter dem Kommando von Stanley A. McChrystal.

Am 18. Dezember 2009 gab Karl-Theodor zu Guttenberg bekannt, dass Wieker Wolfgang Schneiderhan als Generalinspekteur der Bundeswehr folgen werde. Am 21. Januar war die Amtseinführung.

Wieker kritisierte als Generalinspekteur 2010 scharf das Beschaffungswesen der Bundeswehr. Nach seiner Einschätzung werden Milliardensummen für minderwertige Rüstungsgüter ausgegeben, die keine sachgerechte Ausrüstung der deutschen Streitkräfte gewährleisten. Er forderte angesichts dessen Neuverhandlungen mit der Wirtschaft über Rüstungsprojekte.[2]

In einem Interview mit der Wochenzeitung Der Spiegel räumte er am 9. Juni 2013 eine Mitschuld am Scheitern des Drohnenprojektes Euro Hawk ein.[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW Einsatz IFOR Bandschnalle bronze.svg Einsatzmedaille der Bundeswehr IFOR (1996)
NATO Medal Yugoslavia ribbon bar.svg NATO-Medaille (1996)
GER Bundeswehr Honour Cross Gold ribbon.svg Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold (1999)
BW Einsatz KFOR Bandschnalle bronze.svg Einsatzmedaille der Bundeswehr KFOR (2001)
NATO Medal w Służbie Pokoju i Wolności BAR.svg NATO-Medaille „Kosovo“ für KFOR (2001)
BUL For Faithful Service Under The Colours BAR.svg Bulgarischer Verdienstorden (2001)
BW Einsatz ISAF Bandschnalle bronze.svg Einsatzmedaille Bundeswehr ISAF (2010)
NATO ISAF ribbon (Bundeswehr).jpg NATO-Medaille ISAF (2010)
Bandschnalle Legionnaire Legion of Merit (2010)
Decoration of Merit.jpg Ehrenzeichen für Verdienste der Niederlande in Gold (2011)
Den kongelige norske fortjenstorden kommandør med stjerne stripe.svg Kommandeur mit Stern des Norwegischen Verdienstordens (2012)
SWE Order of the Polar Star (after 1975) - Commander Grand Cross BAR.png Großkreuz des schwedischen königlichen Nordsternordens (2013)
GER Bundesverdienstkreuz 4 GrVK.svg Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2013)[4]
HUN Order of Merit of the Hungarian Rep (military) 2class BAR.svg Kommandeur mit Stern des Ungarischen Verdienstordens (2015)
AUT Honour for Services to the Republic of Austria - 5th Class BAR.png Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (2015)
US Legion of Merit Commander ribbon.png Kommandeur der Legion of Merit (2015)

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wieker und seine Frau Sabine haben zwei Kinder.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Volker Wieker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hochspringen Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen. BMVg Presse- und Informationsstab, 20. Juni 2008, abgerufen am 4. April 2016 (PDF).
  2. Hochspringen Rüdiger Scheidges: Oberster Soldat wirft Bundeswehr Milliardenverschwendung vor. In: Handelsblatt (Onlineversion). 1. September 2010, abgerufen am 9. Juni 2013: „Wiekers Schelte am Beschaffungswesen der Truppe könnte derweil nicht härter ausfallen: „Zersplitterte Zuständigkeiten, bestehende Verfahren und Prozesse, Einflussnahme von außen und unzureichende Finanzausstattung schränken den Handlungsspielraum der Streitkräfte seit geraumer Zeit ein.““
  3. Hochspringen Generalinspekteur gibt Fehler in „Euro-Hawk“-Affäre zu. In: Spiegel Online. 9. Juni 2013, abgerufen am 27. Mai 2014.
  4. Hochspringen Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom 6. Februar 2014 (BAnz AT 17.02.2014 B1)