Festung - Hohensalzburg - 17.Mai 2016 - 08.59

Alte Landkarte von

1666 + Am 12.

August 1860 wurde

der Bahnhof der

Kaiserin-Elisabeth-

Westbahn feierlich 

eröffnet, was die

ersehnte 

Anbindung der

Stadt an die Strecke

Wien-München

brachte. 1875 folgten

die Strecken über

Zell am See nach

Innsbruck

(Giselabahn), über

Bischofshofen und

dem Selztal nach

Graz (Kronprinz-

Rudolf-Bahn) und

schließlich 1909 die

Tauernbahn.

Zahlreiche

Nebenbahnen

erschlossen das

Umland: die

Dampf-Tramway

nach St. Leonhard

(1886), die

Zahnradbahn auf

den Gaisberg (1887–

1928), die Ischler

Bahn (1893–1957)

und die Bahn nach

Lamprechtshausen

(1896). Als

Fehlschläge

erwiesen sich alle

Versuche, eine

Personen

beförderung mit 

Salzachschiffen

einzurichten; Güter

wurden weiterhin

auf der Salzach

befördert.

Selbstverständlich

wurden auch

Anlagen für die

Besucher

geschaffen, der

Cursalon (1866),

der

Mönchsbergaufzug

(1890) und die

Festungsbahn 

(1892) sollten die 

Attraktivität

erhöhen (57).

Im Aufschwung der 

Gründerzeit leistete

sich die Stadt nun

die längst

notwendige

Infrastruktur. Im

Zeichen des

Fortschritts erhielt

Salzburg 1859 eine

Gasbeleuchtung, die

Elektrifizierung

begann 1888. Die

sanitären

Mißstände, die

durch fehlende

Wohnungen und

Kanalisierung

sowie durch die

schlechte

Trinkwasser

versorgung zu

Seuchen 

führten – 1865 brach

Typhus und 1873

Cholera aus –,

wurden im Laufe des

Jahrhunderts

beseitigt. 1852

wurde das

Kaiviertel, 1854 die

Linzer Gasse

kanalisiert, die

gesamte Altstadt

folgte 1862 bis 1879.

1874/75 löste die

Errichtung der

Fürstenbrunner

Wasserleitung das

Trinkwasserproblem

(58). Als soziale

Einrichtung

entstanden die

„Vereinigten

Versorgungs-

Anstalten” 

im Nonntal, die die

teilweise aus dem

Mittelalter

stammenden

Spitäler ersetzten.

Schulen in den

neuen Vierteln

wurden gebaut:

1849 wurde das

Privatgymnasium

Collegium

Borromäum

gegründet, das

Akademische

Gymnasium wurde 

nach der

Vereinigung mit

dem Lyzeum 1850

Staatsgymnasium,

1861 und 1876

folgten die

Handelsschule sowie

die

Staatsgewerbe

schule (die spätere

HTL) 

als zusätzliche

weiterführende

Bildungsmöglich

keiten, 1893 dann

die 

St. Andrä-Schule,

1896 die Müllner

Schule, und 1905

die Nonntaler

Schule.

Weiterführende

Schulen für

Mädchen gab es erst

1904 im Lyzeum

und 1910 im

Privatgymnasium

der Ursulinen. 1905

kam das Gaswerk

und 1909 das

 

Elektrizitätswerk in

städtischen Besitz

(59).
 

 

Seit dem Beginn des

20. Jahrhunderts

bestimmte der

Fremdenverkehr 

neben dem

Baugewerbe

zunehmend die

städtische

Wirtschaft; diese

beiden Zweige sind

bis heute die

treibenden Kräfte

geblieben. Zum

Brennpunkt des

Salzburger

Fremdenverkehrs

entwickelten sich die

1916 gegründeten

Festspiele

(Aufführung des

ersten „Jedermann”

1920), die

wesentlich dazu

 

 

betrugen, Salzburg

weltweit bekannt zu

machen. Zahlreiche

Spielstätten wurden

für die Festspiele

adaptiert, das Alte

Festspielhaus

(1926), das Neue

Festspielhaus

(1960), die

Felsenreitschule

(1926 bzw. 1970),

der Domplatz und

viele andere. Den

„eigentlichen”

Festspielen im

Sommer schlossen

sich auf Initiative

Herbert v. Karajans

die Oster- (seit

1967) und

Pfingstfestspiele

(seit 1973) an. Vor

allem in der

wirtschaftlichen

Krise der

Zwischenkriegszeit

und zur Zeit der

1000-Mark-Sperre,

die den

Fremdenverkehr

stark schädigten,

bewiesen die

Festspiele ihre

ungebrochene

Anziehungskraft.

Sie allein konnten

natürlich die

Wirtschaft der

Stadt nicht tragen;

große Teile der

Bevölkerung lebten

in Armut (60).


 

 

 

Dem Wachstum der

Stadt im 20.

Jahrhundert wurde

durch

Eingemeindungen

Rechnung getragen:

1935 wurden

 

Maxglan und Gnigl

mit Itzling in das

Stadtgebiet

aufgenommen, 1939

dann auch Morzg,

Aigen mit Gaisberg,

weiters

Leopoldskron sowie

Teile von Siezenheim

mit Liefering,

Hallwang,

Bergheim, Koppl,

Anif und Wals

(61). Die

national

sozialistische Zeit

brachte die 

Einrichtung des

Reichsgaues

Salzburg, die für die

Stadt zunächst

wirtschaftliche

Impulse durch die

Ankurbelung von

Bauwirtschaft und

Fremdenverkehr

bedeutete – das

Phänomen

„Massentourismus”

trat erstmals in

dieser Zeit auf. Doch

kamen sehr schnell

auch die negativen

Seiten zum

Vorschein: Terror

gegen jüdische

Mitbürger und

Andersdenkende,

1941 wurde in

Maxglan ein KZ-

ähnliches

Zigeunerlager

eingerichtet, der

Krieg brachte

Hunger und

Zerstörung. Ab 1944

wurden von den

Alliierten 16

Luftangriffe

geflogen, die

Domkuppel, das

Bürgerspital und

die alte Münze sowie

das

Kaigassenviertel

wurden dabei

getroffen, insgesamt

3.180 Häuser

beschädigt oder

zerstört. Salzburg

wurde am 4. Mai

1945 entgegen dem

Befehl, sich bis

zuletzt zu

verteidigen, von

Oberst Leperdinger

kampflos an

General Young

übergeben; damit

blieben der Stadt

und der

Bevölkerung

schwere Schäden

erspart. Die

dringendste

Maßnahme nach

dem Krieg war die

Bereitstellung von

Wohnraum, da

Salzburg, dessen

Hausbestand zu

47% zerstört war,

mit einer großen

Anzahl von

Flüchtlingen

überschwemmt

wurde. Zusätzlich

forderte die

Besatzung durch

die Amerikaner

Wohnraum. Als

Erste-Hilfe-

Maßnahmen

wurden

Barackensiedlungen

angelegt, die nach

und nach durch

Wohnsiedlungen

am Stadtrand, in

Lehen, Kleßheim und

Herrnau ersetzt

wurden (62).
 

 

Im 20. Jahrhundert

veränderten die

wirtschaftliche

Expansion und der

starke

Bevölkerungs

anstieg das Gesicht

der 

Stadt entscheidend.

Durch die

Stadterweiterung

und den Anschluß

an das

Fernverkehrsnetz

war Salzburg

sowohl für

Zuziehende als auch

für Touristen

attraktiver

geworden –

Salzburg ist nun

gleichzeitig ein

hochrangiger

Fremdenverkehrsort

wie auch ein

überregionales

Handels- und

Verwaltungs

zentrum. Der

Tourismus, 

der zusammen mit

der Bauwirtschaft

der Motor der

Salzburger

Wirtschaft

schlechthin ist,

bringt für die Stadt

und ihre Bewohner

allerdings Probleme

mit sich, mit deren

Bewältigung sich

die Politiker laufend

auseinandersetzen

müssen. Um der

Scharen von

Touristen und

Reisebussen Herr zu

werden, wurden

einige Projekte

eingeführt

(Fußgängerzonen,

Sperre der Altstadt

zu gewissen Zeiten,

Zufahrtskorridore

für Busse). Zum

Schutz des

Stadtbildes und des

Umlands traten

bereits in den 60er

Jahren engagierte

Bürger auf, die sich

um die Gestaltung

der Altstadt

bemühten; 1977

wurde die

Bürgerliste

gegründet, die erste

politische

Gruppierung, die

außerhalb der

üblichen Parteien

eine hohe Akzeptanz

in der Bevölkerung

fand. Das

Bewußtsein, in einer

schönen Stadt mit

einer einzigartigen

Umgebung zu leben,

ist bei den

Einwohnern sehr

hoch;

Bürgerinitiativen

gestalten seither das

Stadtbild

entscheidend mit.

Auf kulturellem

Gebiet geschieht viel,

nicht nur die

„Hochkultur” wird

gefördert; die

Angebote reichen

von der Szene der

Jugend, dem Fest in

Hellbrunn, der

Mozartwoche bis

zum Adventsingen,

um nur einen Teil

des breit

gefächerten 

Angebotes zu

nennen. Nach der

Volkszählung von

1993 lebten 143.971

Salzburger in der

Stadt (63).

++http://mapire.eu/

oesterreichischer-

staedte

atlas/salzburg/#OV_48_3 ++

 
 
 
 
 
 
 
 
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Michel Arn Maurer
 
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