Wilhelm Geyer

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Wilhelm Geyer
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Wilhelm Geyer (* 24. Juni 1900 in Stuttgart; † 5. Oktober 1968 in Ulm) war ein deutscher Maler, Graphiker und Glaskünstler. Er widmete sich vorrangig christlichen Themen.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Lebensdaten
2 Künstlerische Bedeutung
3 Ehrungen
4 Werke
5 Literatur
6 Weblinks
 
Lebensdaten [Bearbeiten]
1919–1926 studierte Wilhelm Geyer an der Kunstakademie Stuttgart und war Meisterschüler von Christian Landenberger. 1927 übersiedelte er nach Ulm. 1929 beteiligte er sich an der Gründung der Künstlergruppe Stuttgarter Neue Sezession und übernahm deren Vorsitz. 1935 gestaltete er für St. Dionysius in Magolsheim seine ersten Glasfenster. 1940–1942 war er Soldat. 1943 kam er wegen seiner Verbindung zum Kreis der Weißen Rose um die Geschwister Scholl in Gestapohaft. In seinem Prozess vor dem Sondergericht 2 beim Landgericht München wurde er am 13. Juli 1943 mangels Beweisen freigesprochen.

Künstlerische Bedeutung [Bearbeiten]
Der Ulmer Maler ist einer der bedeutendsten Vertreter der religiösen Kunst des 20. Jahrhunderts. Schon in den 20er Jahren fand Wilhelm Geyer mit seinen großen Altarbildern und Graphiken mit religiöser Thematik große Anerkennung. Bekannt wurde er vor allem durch seine Glasfenster, die er für nahezu 200 sakrale Gebäude geschaffen hat, unter anderem für den Kölner Dom und das Ulmer Münster.

Wilhelm Geyer als wichtiger Künstler des Expressiven Realismus wandte sich schon früh sowohl biblischen als auch christlichen Motiven zu. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs überwogen Zeichnungen mit religiöser Thematik. Während des Nationalsozialismus wurden Geyers Arbeiten für entartete Kunst erklärt und aus den Museen in Stuttgart und Ulm entfernt. Geyer setzte sich für die Wiedereröffnung der Stuttgarter Kunstakademie ein, war einer der Initiatoren der Beuroner Kunsttage, setzte sich 1945 für die Gründung der Gesellschaft Oberschwaben ein und war 1947 Mitbegründer der Oberschwäbischen Sezession (später SOB genannt).

Er engagierte sich nach 1945 auch in Ulm, wo er als Dozent an der von Inge Aicher-Scholl wieder eröffneten Ulmer Volkshochschule (vh ulm) mitwirkte. Schließlich war er Mitglied der sogenannten Freien Gruppe im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart.

Geyer engagierte sich auch international: Er gehörte zum Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Christliche Kunst in München und zur Société internationale des Artistes Chrétiens. Für sein Engagement wurde Geyer mehrfach ausgezeichnet.

Ehrungen [Bearbeiten]
1954 erhielt Wilhelm Geyer den Oberschwäbischen Kunstpreis.
1957 wurde er mit der Goldmedaille der internationalen Biennale für christliche Kunst in Salzburg ausgezeichnet.
1960 verlieh ihm die Regierung von Baden-Württemberg den Professorentitel.
Werke [Bearbeiten]
1929 Auftrag für die Wandbilder in der Suso-Kirche in Ulm
1934 Kreuzweg-Sgraffitos für die Suso-Kirche, Ulm
1935 Glasfenster für St. Dionysius in Magolsheim
1949 Glasfenster für den Dom St. Viktor in Xanten
1951-1952 Gestaltung der Glasfenster im Chor der Pfarrkirche zum Heiligen Bernhard in Heubach
1952-1967 Glasfenster für das Heilig-Kreuz-Münster in Schwäbisch Gmünd
1953 Kreuzweg für St. Michael zu den Wengen in Ulm
1953 Glasfenster für das Ulmer Münster: Brautfenster
1954-1958 Glasfenster und Fresken in der Herz Jesu-Kirche in Stuttgart-Gaisburg
1955 Glasfenster für St. Aurelius in Hirsau
1956 Glasgemälde in der Marienkapelle des Kölner Doms: Piusfenster (den vier letzten Pius-Päpsten gewidmet)
1959 Glasfenster für die katholische Heilig-Geist-Kirche auf dem Kuhberg in Ulm
1959 Glasfensterzyklus in der katholischen Liebfrauenkirche in Ravensburg, unter anderem zu den Themen Taufe, Ehe, Buße
1959 Glasfenster in Chor und Vorraum der Michaelskirche auf dem Michaelsberg bei Cleebronn
1961 Glasfenster für St. Paul, Esslingen am Neckar
1961-1964 Glasfenster für Sankt Johannes Evangelist (Tübingen)
1962 Altarwand in der katholischen Kirche Mariae Verkündigung in Böblingen aus farbigen Ziegeln
1965 Glasmalereien (Szenen der Heilsgeschichte) in der katholischen Pfarrkirche St. Jodok, ebenfalls in Ravensburg
Literatur [Bearbeiten]
Annette Jansen-Winkeln (Hrsg.): Künstler zwischen den Zeiten - Wilhelm Geyer, Bd. 5, Eitorf, 2000, ISBN 3-932623-09-6

Weblinks [Bearbeiten]
 Commons: Wilhelm Geyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur von und über Wilhelm Geyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Normdaten: PND: 118694499 (PICA) | LCCN: nr2001001132 | VIAF: 59878513 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Geyer, Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Graphiker
GEBURTSDATUM 24. Juni 1900
GEBURTSORT Stuttgart
STERBEDATUM 5. Oktober 1968
STERBEORT Ulm
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Geyer“
Kategorien: Person der Weißen Rose | Glasmaler | Deutscher Maler | Deutscher Grafiker | Person (Ulm) | Person (Württemberg) | Geboren 1900 | Gestorben 1968 | MannMeine Werkzeuge
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